Der Klimawandel und das eigene Verhalten – Thema Ernährung
Wissenschaftler/innen haben untersucht, in welchem Maß Industrie, Landwirtschaft und Transportwesen zum Klimawandel beitragen. Aus diesen Daten kann man errechnen, wie viel Treibhausgas beispielsweise bei der Erzeugung eines Kleidungsstückes oder eines Fernsehers ausgestoßen wird. Dabei werden neben dem wichtigsten Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) noch einige weitere Gase berücksichtigt. Methan zum Beispiel wird in sehr viel geringeren Mengen freigesetzt, hat aber einen 21 Mal stärkeren Klimaeffekt und wird dementsprechend stärker gewichtet. Um die wichtigsten Treibhausgase in einer Zahl zusammenzufassen, werden sie in „CO2-Äquivalente“ umgerechnet (Abkürzung „CO2e“, e für engl. „equivalents“)
Beispiel 1: Ernährung (TK = Tiefkühlware)
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit/GEMIS 4.4
Diskussionsbeiträge zum Fleischkonsum
Die Lebensgewohnheiten in den wohlhabenden Staaten haben unbestritten einen Einfluss auf den Ausstoß von Treibhausgasen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder der Fleischkonsum thematisiert – so auch in den folgenden Zitaten: „Die Beiträge der Rinderhaltung zum Treibhauseffekt sind ähnlich groß wie die des gesamten Autoverkehrs, wenn wir die Waldrodung fürs Rind und für Futtermittel einbeziehen.“, Ernst Ulrich von Weizsäcker, (zitiert nach: www.die-klimaschutz-baustelle.de/ klimawandelzitate_ernaehrung.html)
„Ziel ist nicht das Verschwinden des Fleisches. Vielmehr geht es darum, den deutlichen Anstieg des Fleischkonsums der letzten Jahrzehnte wieder rückgängig zu machen. Ideal wäre aus Sicht des Klimas, wieder auf den Speiseplan der Großmutter zu kommen, bei dem Fleisch als etwas Besonderes gilt – etwa in Form des Sonntagsbratens.“, Benjamin Bodirsky vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Januar 2011 (zitiert nach: www.die-klimaschutz-baustelle.de/ klimawandelzitate_ernaehrung.html)
„Solange ich mich nicht strafbar mache oder andere Menschen störe und behindere, kann ich tun und lassen und essen was ich will. Da möchte ich mich nicht über Ethik belehren lassen, mein Verhalten geht dann andere Menschen schlicht nichts an. (…)“, Leser-Kommentar im Internet (www.spiegel.de/forum/gesundheit/veganes-leben-ernaehrungist- keine-reine-privatsache-thread-153273-5.html)
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Immanuel Kant, „Kategorischer Imperativ“ (Werkausgabe, Hrsg. von W. Weischedel, Frankfurt/M., Bd. VII, S.51)
Aufgaben
- Formuliert in eigenen Worten, was die Zahl 3.508 bedeutet (Seite 22, erste Tabellenzeile, mittlere Spalte).
- Ihr kocht für eure Familie Kartoffelbrei aus 1 kg Kartoffeln, 50 g Butter und 250 g Milch und verwendet dafür Bio-Produkte. Rechnet aus, wie hoch der Ausstoß von Treibhausgasen ist, der rechnerisch mit der Produktion der Zutaten verbunden ist. Vergleicht diesen Wert mit dem für die Verwendung von 1 kg Pommes frites aus dem Tiefkühlregal (ebenfalls als Bio-Produkt).
- Stellt aus den in der Tabelle verfügbaren Lebensmitteln eine Mahlzeit zusammen, die ihr gerne esst. Die Mengen könnt ihr schätzen oder zu Hause überprüfen. Vergleicht diesen mit der Menüwahl eurer Mitschüler/innen.
- Formuliert drei Ratschläge für eine klimafreundliche Ernährung.
- Dürfen oder sollten derartige Zahlen als Maßstab für das eigene Ernährungsverhalten dienen? Lest die Diskussionsbeiträge zum Fleischkonsum und diskutiert: a) welche persönlichen Schlussfolgerungen die Zitate nahelegen, b) welche politischen Schlussfolgerungen die Zitate nahelegen, c) welches der Zitate ihr als den sinnvollsten Beitrag zur Diskussion empfindet.