Einführung zu den Unterrichtsmaterialien

Der Film kann als Gelegenheit genutzt werden, Schüler/innen das Thema Meere und Ozeane nahezubringen. Hierfür steht zusätzlich zu den hier beschriebenen Arbeitsmaterialien das Modul „Du und das Meer“ zur Verfügung (auf www.visionkino.de im Bereich Wissenschaftsjahr 2016*17 bei den Filmen TORTUGA und DIE MELODIE DES MEERES).

Die Arbeitsblätter zum Film FINDET DORIE sind in zwei Abschnitte unterteilt: Die Materialien 1–4 können zur Vor- und Nachbereitung des Kinobesuchs eingesetzt werden und widmen sich den filmischen Aspekten: Figuren, Handlung und ihre Kernthemen. Mit den Materialien 5–17 lässt sich eine Stationenarbeit durchführen, deren Schwerpunkt Naturthemen sind: Die Schüler/innen lernen etwas über die Naturräume des Films und die Meereslebewesen, die den Figuren als Vorbild gedient haben. Außerdem wird die Arbeit eines Museums thematisiert, das sich mit der Präsentation von Unterwasserwelten beschäftigt.

Vor der Filmbetrachtung bietet es sich an, die Aufmerksamkeit der Schüler/innen auf die Handlung zu lenken (Arbeitsmaterial G 1). Sie lesen den Anfang der Geschichte und entwickeln eine mögliche Fortsetzung. Zudem können sie durch die bildliche Gestaltung einer Szene eigene Ideen für die Visualisierung entwickeln. Die abschließende Frage nach den möglichen Auswirkungen eines Gedächtnisverlustes kann auch unabhängig von den anderen Arbeitsangeboten gestellt werden. Wenn die Kinder versuchen, sich die schwerwiegenden Folgen einer Amnesie vorzustellen, werden sie eher in der Lage sein, sich in die keineswegs lustige Situation der Hauptfigur hineinzuversetzen.

Alle anderen Arbeitsblätter sollten zur Nachbereitung des Films eingesetzt werden. Arbeitsmaterial 2 rückt die Hauptfigur Dorie in den Mittelpunkt. Die Schüler/innen nähern sich ihr mit Hilfe von gegensätzlichen Adjektiven. Die an sich schwierige Aufgabe, eine Figur zu charakterisieren, wird durch die vorgegebenen Wörter wesentlich erleichtert. Zwei kurze Dialogausschnitte aus Dories Kindheit lenken die Aufmerksamkeit auf ihr Hauptproblem, ihre Amnesie. Die Texte verdeutlichen, welche Folgen der Gedächtnisverlust hat: Soziale Kontakte werden massiv beeinträchtigt und Dorie kann nur schwer vor möglichen Gefahren geschützt werden. Zudem zeigt sich in den kurzen Szenen auch schon Dories sprunghaftes Verhalten und ihre spontane Begeisterungsfähigkeit.

Die letzten beiden Aufgaben lenken die Aufmerksamkeit der Schüler/innen auf die Tatsache, dass es sich bei Dorie um eine sehr stark vermenschlichte Tierfigur handelt, die außer dem äußeren Erscheinungsbild mit dem natürlichen Vorbild wenig gemein hat. Dorie kann sprechen, sie hat Gefühle wie ein Mensch und pflegt Freundschaften. Bei der Frage nach ähnlichen Geschichten werden die Schüler/innen vermutlich Kinderbuchtitel nennen, vielleicht aber auch Kinofilme wie PADDINGTON, Animationsserien wie „Bali“ oder „SpongeBob“ oder Clips aus der „Sendung mit der Maus“. Möglicherweise sind einzelne Schüler/innen auch in der Lage, die starke Vermenschlichung von Tierfiguren zu reflektieren: Sie könnte dazu beitragen, dass Zerrbilder einer Natur entstehen, die so gar nicht existiert. Damit werden auch Erwartungen geweckt, die von den realen Vorbildern solcher Filme und Serien nicht erfüllt werden (vgl. auch Arbeitsmaterial G16).

Das Thema Erinnerung/Amnesie wird in Arbeitsmaterial G 3 losgelöst von der Filmhandlung aufgegriffen. Die Schüler/innen malen sich aus, wie sich eine alltägliche Situation verändern würde, wenn sie selbst eine massive Gedächtnislücke hätten. Vorformulierte Fragen strukturieren die Überlegungen zu Auswirkungen, möglichen Ausweichstrategien und den eigenen Gefühlen, die solch ein Erlebnis auslösen könnte.

Arbeitsmaterial G 4 thematisiert die wohl interessanteste Figurenbeziehung des Films: Diejenige zwischen der munteren, aber naiven Dorie und dem erfahrenen und missmutigen Oktopus Hank. Die Gegensätze zwischen diesen beiden Figuren geben der Suche nach den verschwundenen Eltern ihren eigentlichen Reiz. Dies wird in Ansätzen in einem kurzen Dialog zwischen beiden deutlich – es ist interessant herauszuarbeiten, wie die Schüler/innen den ambivalenten Charakter Hank bewerten.

Arbeitsmaterial G 5 soll helfen, die sich anschließende Stationenarbeit zu koordinieren. Die Schüler/innen können dort die geplanten und abgearbeiteten Stationen eintragen. Neben einer Übersicht über alle Stationen enthält das Blatt Hinweise, welche Stationen obligatorisch zu bearbeiten sind und bei welchen eine Auswahl getroffen werden kann. Dieser Vorschlag kann selbstverständlich verändert werden – auch ist es ohne weiteres möglich, auf die Stationenarbeit zu verzichten und stattdessen einzelne Arbeitsmaterialien im „normalen“ Unterricht zu bearbeiten.

Hierbei sollte allerdings Folgendes beachtet werden:

Arbeitsmaterial G 6 und G 7 (Station 1a und 1b) bauen thematisch aufeinander auf und sollten als Einheit betrachtet werden. Sie thematisieren den Lebensraum Korallenriff.

Das Gleiche gilt für Arbeitsmaterial G 8 und G 9 (Station 2a und 2b). Hier geht es um die Kelpwälder, eine küstennahe und sehr artenreiche Unterwasserlandschaft.

Die Arbeitsmaterialien G 10 bis G 12 thematisieren die Meereslebewesen, die den wichtigsten Filmfiguren zugrunde liegen: Paletten-Doktorfisch (Dorie), Clownfisch (Marlin und Nemo) und den ersten vor wenigen Jahren entdeckten Mimikry-Oktopus (Hank).

Die Arbeitsmaterialien G 13 bis G 15 (Station 7 und 8 sowie das dazugehörige Lösungsblatt) sind thematisch verbunden: Es geht um die Zusammensetzung von Meerwasser, das Leben auf dem Meeresgrund und Gefahren durch Schiffswracks. Die Materialien können auch einzeln verwendet werden.

Arbeitsmaterial G 16 (Station 9) verdient besondere Aufmerksamkeit, weil hier Gründe genannt werden, warum davon abzuraten ist, Paletten-Doktorfische im Aquarium zu halten. Dies erscheint sinnvoll, da schon nach dem großen Kinoerfolg des Films FINDET NEMO die Nachfrage nach Clownfischen sprunghaft anstieg. Die Entnahme und Haltung von Paletten-Doktorfischen ist noch weitaus problematischer.

Arbeitsmaterial G 17 bietet interessierten Schüler/innen eine anregende Lektüre, ist aber recht umfangreich und kann beispielsweise auch als Zusatzmaterial für leistungsstarke Schüler/innen zur Verfügung gestellt werden. Zu den Aufgaben auf den Stationenblättern gibt es überwiegend eindeutige Lösungen, die von den Schüler/innen mit einem Lösungsblatt (Arbeitsmaterial F 18) eigenständig überprüft werden können.