Die Explosion der Deepwater Horizon – Chronologie

2001

Die Bohrplattform Deepwater Horizon wird in Dienst gestellt. Eigentümer ist das Unternehmen Transocean, das sich auf Tiefseebohrungen spezialisiert hat und mit 136 Plattformen und Bohrschiffen der weltweit größte Anbieter ist. Die Deepwater Horizon ist eine Halbtaucherplattform, d.h. sie schwimmt mit Hilfe von Auftriebskörpern, die sich unter der Wasseroberfläche befinden. Die Plattform verfügt über einen eigenen Antrieb, der sie bewegen und in Position halten kann. 2009 stellt die Deepwater Horizon einen Rekord auf: Techniker bohren im Tiber-Ölfeld im Golf von Mexiko bei einer Meerestiefe von 1.250 Metern 10.685 Meter in den Untergrund. Das ist die weltweit tiefste Bohrung dieser Art, die jemals durchgeführt wurde.

Oktober 2009

Die Bohrung im Macondo-Ölfeld beginnt. Das Feld liegt etwa 80 Kilometer südöstlich von Venice, Louisiana, im Golf von Mexiko. Es treten jedoch bald Schwierigkeiten auf und das eingesetzte Bohrschiff wird durch einen Hurrikan beschädigt.

Januar 2010

Die Deepwater Horizon setzt die Bohrungen im Macondo-Ölfeld fort. Doch erneut treten Schwierigkeiten auf, unter anderem wegen der schwierigen Druckverhältnisse. Die Arbeiten bleiben weit hinter dem Zeitplan zurück.

Ende März

Ein Mitarbeiter beschädigt durch die versehentliche Betätigung des Bohrgestänge seine Dichtung. Im hochgespülten Bohrschlamm tauchen später Gummiteile auf.

15. April

Durch das Bohrloch gelangt Gas in ungewöhnlich großer Menge nach außen. Der Vorfall wird als Routineereignis betrachtet.

16. April

Die Bohrung hat ihr Ziel erreicht und soll in den nächsten Tagen für die Förderung vorbereitet werden. Dazu muss das Bohrgestänge entfernt und die Bohrung verschlossen werden. Eine Förderplattform soll dann später die  Ölförderung durchführen.

18. April

Die Firma Halliburton, die für Arbeiten mit Zement zuständig ist, drängt darauf, mehr Zentrierungsanlagen einzusetzen, und warnt vor Problemen bei der Sicherung der Bohrung.

19. April

Halliburton-Mitarbeiter füllen Zement in das Bohrloch, um es tief unten mit einemZementpfropfen zu verschließen.

20. April, 8 Uhr

BP-Manager besuchen die Plattform und ehren Mitarbeiter für ihre Verdienste um die Sicherheit. Mitarbeiter der Firma Schlumberger, die einen notwendigen Test der Zementabdichtung durchführen sollen, verlassen auf Anweisung von BP die Plattform, ohne den Test durchgeführt zu haben.

11:00 Uhr

Es kommt zu einem Streit zwischen Mitarbeitern der Firma Transocean und einem BP-Manager, weil dieser frühzeitig beginnen will, den schweren Bohrschlamm durch leichteres Meerwasser zu ersetzen. Dieser Schritt ist erst dann möglich, wenn die Abdichtung in der Bohrung auch hohem Druck standhält, da das leichtere Meerwasser keinen ausreichenden Gegendruck aufbaut.

12:30 Uhr

Ein Zementstopfen wird gesetzt. Die Ölquelle wird für die vorübergehende Stilllegung vorbereitet.

17:00 Uhr

Ein Drucktest führt zu einem „nicht zufriedenstellenden“ Ergebnis. Ein weiterer Test bringt das gewünschte Ergebnis. Zusammengenommen werden die Tests falsch interpretiert.

20:10 Uhr

Arbeiter beginnen damit, den restlichen Bohrschlamm durch Meerwasser zu ersetzen.

21:01 Uhr

 Ein Druckanstieg im Bohrgestänge wird zunächst nicht bemerkt.

21:40 Uhr

Schlamm, Öl und Gas werden aus dem Bohrloch geschleudert. Die automatischen Verschlüsse im Blow-out-Preventer (BOP) funktionieren nicht.

21:55 Uhr

Die Mannschaft öffnet ein Ventil. Eine Gasblase entweicht und entzündet sich zueinem 75 Meter hohen Feuerball. Es folgen weitere Explosionen. Auf der Brücke versuchen Mitarbeiter der Crew, den Scherverschluss im BOP manuell auszulösen. Dieser soll das Standrohr zusammendrücken und so die Plattform von der Bohrung abtrennen. Der Verschluss funktioniert aber nicht. Die Mannschaft verlässt die Plattform; Rettungskräfte und Schiffe eilen herbei. Unter den 126 Besatzungsmitgliedern gibt es 11 Todesopfer.

22. April

Nachdem alle Löschversuche gescheitert sind, kentert und sinkt die Deepwater Horizon. Aus dem Bohrloch in 1.500 Metern Tiefe strömt unkontrolliert Erdöl ins Meer.

30. April

Öl erreicht das Mississippi-Delta und vergiftet Tiere und Pflanzen.

5. Mai

Der Ölkonzern BP hat bereits über eine Million Liter des Dispersionsmittels Corexit versprüht. Es soll das Öl in kleine Tröpfchen auflösen, so dass Mikroben es leichter zersetzen können. Der Einsatz des giftigen Corexit ist umstritten.

8. Mai

Ein Versuch, das Öl mit einer über das Leck gestülpten 100-Tonnen-Stahlglocke abzufangen, scheitert.

11. Mai

Der Senat der Vereinigten Staaten führt eine Anhörung durch, in deren Verlauf sich Vertreter der Firmen BP, Transocean und Halliburton gegenseitig für die Katastropheverantwortlich machen.

25. Mai

Ein Bericht des US-Innenministeriums enthüllt, dass Inspektoren der zuständigen Kontrollbehörde von der Ölindustrie bestochen wurden.

26. Mai

Aktion „Top Kill“: In die Öffnung des BOP wird Schlamm eingepresst, anschließend soll Zement in das Loch gedrückt werden. Der Ölfluss kann jedoch nicht gestoppt werden.

27. Mai

In einem Gebiet, das doppelt so groß wie Deutschland ist, wird das Fischen verboten.

1. Juli

Nach zehn Wochen strömen noch immer jeden Tag 300 Tanklasterfüllungen Öl inden Golf von Mexiko. Hurrikan „Alex“ sorgt für meterhohe Wellen und behindert die Helfer, die versuchen, das Öl abzupumpen und von den Marschgebieten fernzuhalten.

17. Juli

Mit Hilfe von Unterwasserrobotern wird ein Auffangtrichter über dem offenen Bohrloch am Meeresboden installiert. Der Ölfluss kann gestoppt werden.

27. Juli

BP bestätigt, dass der Chef des Konzerns, Tony Hayward, seinen Posten verlassen wird.

19. Sept.

Mit Hilfe von Entlastungsbohrungen wird die Ölquelle dauerhaft verschlossen.

Aufgaben

  • Lies dir die Chronologie der Ereignisse durch und markiere Abschnitte, die im Film dargestellt oderangesprochen werden.
  • Überlegt gemeinsam, warum der Film sich auf diesen Ausschnitt aus dem Geschehen konzentriert.